cache

Eine explorative Studie zu Open Access als soziotechnisches System

externe Seitecache.ch

Das Publikationsprojekt cache erforscht Fragen der "Offenheit" und "Zugänglichkeit" geisteswissenschaftlicher Publikationen aus der editorischen Praxis heraus und beantwortet sie mit einem konkreten Produkt. Dieses Produkt ist cache, eine Onlineplattform, auf der ausgewählte und editorisch eng betreute Texte open access publiziert werden.

Es handelt sich um Texte, die vor allem aus dem akademischen Mittelbau stammen und aus dem Raster analoger Publikationsformen fallen: Zwischenformate, die gezielt die multimedialen Möglichkeiten digitalen Publizierens ausschöpfen. Dabei reflektiert cache zentrale Fragen und Probleme der Digitalisierung inhaltlich, denn die dort veröffentlichten Texte thematisieren Grundbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt aus wissensgeschichtlicher und -soziologischer Perspektive. Im letzten projektgeförderten Beitrag von cache wird schliesslich auch das implizite Wissen der Mitherausgeber_innen, das während des Projekts gewonnen wurde, publiziert und auf einer internationalen Tagung diskutiert. cache reagiert als Graswurzelprojekt im Zeichen von practice based research auf die Monopolisierung von Open Access durch wenige Grossverlage, eine Situation, die gerade in den Geisteswissenschaften dazu geführt hat, dass sich die Demokratisierungsversprechen durch Open Access bislang nicht eingelöst haben. Dies liegt daran, dass Offenheit und Zugänglichkeit von wissenschaftspolitischer Seite bislang meist als rein technische Problemstellung verhandelt werden. cache hingegen begreift Open Access als soziotechnisches System: Um Offenheit nachhaltig herzustellen, so die Hypothese, müssen alle – technische und soziale – Komponenten dieses Systems gleichermassen berücksichtigt werden.

Das Projekt konzentriert sich deshalb, neben Fragen der technischen Infrastruktur, vor allem auf die sozialen Dimensionen von Open Access, wobei Gestaltung, Ökonomie und Vermittlungsarbeit die zentralen Ansatzpunkte sind. Das Projektziel ist also, Strategien für eine andere publizistische "Offenheit des Wissens" zu entwickeln. Konkret bedeutet dies, eine – auch gestalterisch – 'einladende' Publikationsplattform zu entwickeln, die durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm Offenheit auch hinsichtlich derjenigen gesellschaftlichen Gruppen praktiziert, die trotz offener Online-Repositorien kaum auf geisteswissenschaftliche Publikationen aufmerksam werden. Ausserdem geht es darum, ein ökonomisches Modell zu entwickeln, das cache auch über den Projektzeitraum hinaus finanziert, dabei jedoch nicht – wie derzeit die Regel – zulasten der Autor_innen resp. der sie beschäftigenden Institutionen fällt.

Das Projekt findet in Kooperation mit dem Studiengang externe SeiteVisuelle Kommunikation der Zürcher Hochschule der Künste (Leitung: Prof. Dr. Sarah Owens) sowie, auf technischer Seite, mit dem externe SeiteData and Service Center for the Humanities (DaSCH) an der Universität Basel statt.

Link zu cache in der externe SeiteProjektdatenbank des SNF.

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert