Am Mittwoch, 20. November, hält Yi-Tang Lin (Universität Zürich) im Science Studies Colloquium den Vortrag "Mixing Repertoires of the Cold War: Taiwanese and Chinese Rice Farming Techniques in Sierra Leone".
Am Mittwoch, 13. November, hält Magnus Rust (Universität Basel) im Science Studies Colloquium den Vortrag "Education on the Charles. A Different History of AI Criticism".
Michael Hagner. 2024. "Mit Faschisten am Tisch sitzen. Paul Feyerabend und Konrad Lorenz’ Acht Todsünden der zivilisierten Menschheit". In: externe Seite AZP Heft 3/2024.
Michael Hagner. 9.08.2024. Wege durch das chronotopische Gewebe. Review: Tom Holert: "ca. 1972". Gewalt – Uwelt – Identität – Methode. In: FAZ, Nr. 184.
Paul Feyerabend. Historische Wurzeln moderner Probleme
Vorlesung an der ETH Zürich 1985 Herausgegeben von Michael Hagner und Michael Hampe unter Mitarbeit von Hannah Kressig und Anna Morawietz
Im Sommersemester 1985 hält Paul Feyerabend eine Vorlesung an der ETH Zürich, in der er die These vertritt, dass wir viele Probleme der modernen Welt besser verstehen, wenn wir sie auf historische Wurzeln in der Geisteswelt der griechischen Antike zurückführen. Das überwiegend naturwissenschaftliche Publikum wird nicht enttäuscht. In gezielt antiprofessoraler Performance, gespickt mit brillanten Provokationen und anekdotischen Abschweifungen, die sein profundes Wissen offenbaren, schärft das enfant terrible der Wissenschaftsphilosophie seine berühmte Kritik am abendländischen Rationalismus.
Besonders die Monopolstellung der wissenschaftlich-technischen Vernunft mit ihren Vorstellungen von Fortschritt, Wahrheit oder Objektivität nimmt er dabei ins Visier, als mitverantwortlich für die Schieflage der Welt. Dagegen empfiehlt Feyerabend einen erkenntnistheoretischen und politischen Pluralismus, um den »modernen Problemen« seiner Zeit beizukommen: der atomaren Bedrohung, der Zerstörung außereuropäischer Zivilisationen, den sozialen Verwerfungen und der sich anbahnenden ökologischen Katastrophe. Und heute? Eine furiose Reise in die 1980er Jahre, die unter anderem zeigt, dass nicht wenige Probleme von gestern noch immer auf der Agenda stehen.
Rechtes Wissen: Konstellationen zwischen Universität und Politik
Die sechste Ausgabe von Æther
Fake News, alternative facts, »neurechte Denker«: Das verquere Verhältnis der Rechten zu Wissen und Wissenschaft findet in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit. Doch neu sind die spannungsreichen Verwicklungen zwischen »rechter« Politik und Wissen nicht. Æther #6 widmet sich exemplarischen Konstellationen dieser Beziehung, die mitten hinein in die jüngere Geschichte der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften führen.
Mit Beiträgen von: Sascha Deboni, Patrick Gut, Simon Kräuchi, Emmanuelle Maciel, Anna Morawietz, Lukas Rathjen, André Semadeni, Max Stadler, Ricardo Stalder, Janosch Steuwer und Monika Wulz.
Die Reihe Æther versucht, geisteswissenschaftliches Publizieren anders zu gestalten. Æther erscheint in hybrider Form, online und print, im externe Seite intercom Verlag Zürich.
cache 01 – Gegen|Wissen
Covid-19, Klimakrise, Big Tech, algorithmic bias, #MeToo: Wissen, Wissenschaft und Technologie hat sich in den vergangenen Jahren in einem Maße politisiert wie letztmals um 1980. Damals waren die Themen noch andere: Waldsterben, Ozonloch, Atomkatastrophen, Genmanipulation, Automatisierung. Mit der Kritik an der bestehen Wissensordnung entstand innerhalb von sozialen Bewegungen, bald aber auch in Politik, Wirtschaft und der offiziellen Wissenschaft das Bedürfnis nach alternativen Formen von Wissen: 'Gegenwissen'. Was war dieses Gegenwissen? Wo war es erfolgreich? Wo scheiterte es? Und warum ist es heute wieder aktuell?
Diesen Fragen widmet sich der erste Band von cache, der die Recherchen von zwölf Wissenschafts- und Technikhistoriker*innen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich miteinander verschaltet.